Konzept
Der Entwurf „Leben statt Wohnen“ kann als zweigeschossiger Sockel mit aufgesetzten Häusern beschrieben werden. Der Sockel beinhaltet öffentliche und gemeinschaftliche Nutzungen wohingegen die Häuser darauf mit Wohnungen ausgestattet werden. Durch eine U-Form im Erdgeschoss bildet sich ein Innenhof aus. Generell wird der Neubau durch einen Laubengang erschlossen. Auf dem Sockel reihen sich einzelne Häuser in einer Zeile auf. Diese unterscheiden sich in Breite und Höhe. Jeweils zu den zwei Haupteingänge wurde ein Hochpunkt geschaffen. Städtebaulich betrachtet liegt das Quartier zentral an der Innenstadt und Fußgängerzone von Kassel. Zukünftig könnte die angrenzende "untere Königsstraße" östlich des Quartiers als erweiterte Fußgängerzone umstrukturiert werden. Daher wird hier ein Haupteingang für Fußgänger sowie Fahrradfahrer geschaffen. Angrenzend dazu entsteht ein Mobility Point. Hier halten Bus und Bahn, aber auch Bike-Sharing und weitere kleinere Mobilität vervollständigen das Angebot. Die bislang bestehende Straße wird in den Norden verlegt und die restlichen Wege sind für Fußgänger und Fahrradfahrer bestimmt.
Schnitte und Ansichten
Der Entwurf kann als zweigeschossiger Sockel, auf dem einzelne Häuser platziert werden, beschrieben werden. Der Sockel beinhaltet öffentliche und gemeinschaftliche Nutzungen, die Häuser darauf beherbergen das Wohnen. Diese unterscheiden sich in Breite, Höhe und Wohnform voneinander. Erschlossen wird der Entwurf durch einen Innenhof und einen Laubengang. Jeweils zu den zwei Haupteingänge des Quartiers wurden Hochpunkte geschaffen. Pultdächer verleihen dem Entwurf Dynamik.
Grundriss 1. Obergeschoss
Auf den Sockelgeschossen sind verschiedene Wohnformen zu finden. In den zwei Hochpunkten befindet sich das temporäre Wohnen in Form von Mikroapartments und Clusterwohnungen. Außerdem ergänzen zwei barrierefrei Wohnungen das Programm. Die vier weiteren Häuser beherbergen das individuelle Wohnen und wurden als Einfamilienhäuser mit kleiner Grundfläche pro Kopf geplant.
Modellfoto
Die Fassade spielt mit eingeschossigen bzw. zweigeschossigen Loggien. Da der Grundriss des Entwurfs nach dem Raster des Parkdecks ausgebildet wurde, wurden auch die Fassaden diesem Raster unterzogen. So ziehen sich die Öffnungen vertikal durch die Fassade. Das zweigeschossige Sockelgeschoss ist geprägt durch breitere sowie höhere Öffnungen. Diese signalisieren die öffentliche Nutzung. Abgerundet wird die Fassade durch schiebbare Holzlamellen, als optisches Element und zur Verschattung. Im Innenhof prägt ein Laubengang die optische Gestalt des Gebäudes.
Visualisierung Innenhof
Der Innenhof dient als Begegnungszone im Bereich der Gemeinschaftsräume. Eine großzügige Tafel lädt zum Verweilen in der Mittagspause oder zum Lernen im Freien ein. Eine Sitztreppe führt die Bewohner im Freien auf die Terrassen. Von hier wird der Komplex durch Laubengänge erschlossen. Bei der Konstruktion wurde auf nachhaltige Materialien geachtet. Eine Skelettbaukonstruktion aus Holz schafft das Grundgerüst und wird ausgefüllt durch gemauerte Hanfsteine. Beide Materialien speichern mehr CO² als sie freigeben und können später zu 100% recycelt werden.
Visualisierung Zeile der Nachhaltigkeit
Im Umgang mit dem Quartier soll eine Sanierung der Nachbarbebauung angedacht werden. Den Garagen im Innenhof werden neue Nutzungen verliehen wie z.B. Co-Working, Urban Farming sowie nachhaltige Einkaufsmöglichkeiten (Second Hand Shop, Fair Café, 2Good2Go- Laden, Unverpacktladen und Naturmarkt). Die Lücke der Blockrandbebauung wird durch ein Blockheizkraftwerk aufgefüllt. Dieses Kraftwerk versorgt das gesamte Quartier mit Strom aus Wasserstoff. Im Gebäude selbst wird ein Eisspeicher verwendet, der durch das BHK angetrieben wird.