Konzept
Ateliers für die „Neue Schule für Fotografie“ In den zehn S-Bahn-Bögen sollen die Abschlussklassen der „Neuen Schule für Fotografie“ ihre neuen Studios erhalten. Diese steht mit ihrer künstlerischen und technischen Ausbildung vor allem für Diversität und Individualität. Das Abschlussmodul des Studiengangs Fotografie ist eine selbstständige Projektphase, welche auch in Teams bestritten werden kann. Diese Kunstproduktion mit Galerie soll ihren neuen Platz „under the bridge“ finden. Das Nutzungskonzept sieht eine Vermietung der Bögen für die nächsten sechs Jahre vor, wobei die Projektteams als „Artists in Residence“ alle eineinhalb Jahre wechseln. Im Entwurf für den gesamten Atelierstandort übernehmen verschiedene Bögen-Module auch unterschiedliche Aufgaben. So gibt es vier Studiogemeinschaften, bestehend aus jeweils zwei Modulen für „Artists in Residence“ und den für alle Studenten geöffneten „Photo Lab“, und einem „Get Together“-Bereich zum Austausch. Um die Verbindung zwischen den Studiogemeinschaften zu stärken sind diese durch jeweils einen gemeinsamen Eingang miteinander verbunden. Der übergreifende Austausch funktioniert über die beiden Kommunikationszonen als neue Schicht außerhalb der Bögen. Ein Modul des „Artists in Residence“ Bogens enthält hierbei die Funktionen Living und Working. Genau zwischen diesen zwei Komponenten spielt sich die Kunstproduktion ab, denn „Art happens in between".
Grundriss Gesamtmodul mit Außenanlagen
Der Eingang im Norden des Geländes führt direkt auf die Gemeinschaftsmodule zu. Das ehemalige Grundstück der Tankstelle wird mit Höhenversatz als Bühne für Veranstaltungen im Freien genutzt. Die Möblierung des Außenraums greift das Thema des Riegels auf.
Ansicht Nord + Süd und Schnitt des Gesamtmoduls
Alle Bögen werden durch einen vorgesetzten Riegel aus Metallmesh als Filter und Zwischenzone im vorderen Bereich, sowie zur Spreeseite verbunden. Auf der Wasserseite (Süden) wird die Qualität des zusätzlichen Bereiches nochmals durch eine zweite Ebene erhöht.
Grundriss EG eines Doppelbogens
Um die Kommunikation zwischen den einzelnen Teams zu fördern, gibt es immer einen gemeinsamen Eingang für zwei Teams. Jeder Bogen enthält einen Funktionsriegel, welcher zum nebenliegenden Bogen gespiegelt ist. Der große, freie Bereich des Bogens kann durch die flexible Möblierung gestaltet werden. Auf dem Funktionsriegel befindet sich der Wohn- und Schlafbereich der Artists in Residence.
Visualisierung des Aufbaus einer Ausstellung
Durch ein modulares Möbelsystem, welches auf einem Würfel aufbaut, lassen sich viele Nutzungen im Atelier umsetzen. Durch das einfach Zusammensetzen von Sitzwürfeln, Sitzbänken, Tischen, Stehtischen, Stauraum als Regale lassen sich Szenarien wie klassisches Co-Working, Bühne, Tribüne, Künstleratelier, Fotostudio oder Galerie flexibel gestalten.
Fassadenschnitt mit Plug-In
In den Bestandsbogen aus Mauerwerk wird zunächst eine Abdichtung in Form einer Noppenbahn gebracht, welche die Diffusionssicherheit gewährleistet. Danach erfolgt mit Abstand zum Bestand der Einbau der Plug-In-Schale aus einzelnen Betonfertigteilen in Bogenform, welche für zusätzlichen Schallschutz sorgen. Als Wärmedämmung wird anschließend eine Dämmschicht eingebracht. Die innere Nutzschicht des Bogenateliers ist perforierter Sichtbeton.