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UNDER THE BRIDGE | Plug-In Ateliers im Berliner Stadtbahn-Viadukt
Philipp Homner |
„Das Projekt „Under The Bridge (MA) – Plug-In Ateliers im Berliner Stadtbahn-Viadukt“ erforscht kreative Räume für die Produktion und Ausstellung von Kunst in den Stadtbahnbögen Nummer 45-54 im Herzen Berlins. Jeder der 10 Stadtbahnbögen bietet ca. 180qm Grundfläche mit quadratischem Raumzuschnitt und einem regelmäßigen Tonnengewölbe aus Klinkermauerwerk. Es galt, den baulich gegebenen Raum durch Entwicklung variabler Plug-In Module für kreatives Arbeiten und Leben nutzbar zu machen. Neben den räumlichen Gegebenheiten wurden insbesondere die konstruktiven Aspekte des ursprünglich als Verkehrsbauwerk errichteten Bestandsgebäudes thematisiert. Das Projekt sucht neben räumlicher Innovation konstruktiven Antworten, beispielsweise auf die erheblichen Schallimmissionen und Vibrationen aus dem laufenden Bahnbetrieb. Die Entwurfsprojekte formulieren die Anwendung mehrschaliger, selbsttragender Konstruktionen und Raum-im-Raum Lösungen. Gleichzeitig werden Schotten- und Kammerstrukturen im Zusammenhang mit der monolithischen Bauweise des Stadtbahn- Viadukts untersucht. Die Konzepte der Plug-In Module wurden entwurfsspezifisch aus der jeweiligen Innenraumidee heraus entwickelt. Sie drücken sich darüber hinaus aber auch in der Gestaltung der Fassaden aus und formulieren eigenständige stadträumliche Aussagen.“

Konzept

Zu entwickeln war ein Entwurf und die Konstruktion eines experimentellen Plug-In Moduls für kreatives Arbeiten in der Berliner Innenstadt. Dabei war das Ziel die Ausarbeitung einer neuen sich selbst tragenden Innenschale, die die entwurfsspezifischen Raumanforderungen abbildet und die auf die Problematik der Schallimmissionen eingeht. Diese Raum in Raum Lösung soll an die Viaduktbögen direkt an der Spree in Berlin angepasst werden. Als Gesamterscheinung wurden zehn Viaduktbögen nahe dem Bahnhof Jannowitzbrücke ausgewählt. Der Kerngedanke des Entwurfs der Plug-In Module war es das Spreeufer zwischen dem Rolandufer und der East-Side Gallery zu stärken und zu beleben. Dies soll durch das Erschaffen einer neuen Art Künstlermeile geschehen. Einer Reihe von Atelier Modulen soll die Kunst an die Spree bringen. Diese sollen langfristig aber dennoch temporär vermietet werden damit einen regelmäßiger, jedoch keinen übermäßiger Wechsel der Künstler stattfindet. Damit die neue Meile nicht nur aus privaten Mietern genutzt wird, kommt es zu einer Mischnutzung der Module. Sieben private Ateliers und drei öffentliche Module sorgen für eine Abwechslung zwischen Arbeit und Vergnügen. Dabei sollen die öffentlichen Module zur Unterbringung von bspw einem Café, einer Markthalle, einer frei zugänglichen Werkstatt oder aber auch einer Galerie dienen. In der Galerie wäre es denkbar in regelmäßigen Abständen die Werke der aktuell eingemieteten Künstler auszustellen. Zusätzlich sind externe Vernissagen möglich. Der freie Grundriss der ermöglicht ein breites Angebot und eine Vielzahl an Funktionen. Dabei ist die Einbindung schon vorhandenen Nutzungen nicht zu vernachlässigen. So könnte das nahe gelegene OMA Café, das hauptsächlich von Geflüchteten auf Spendenbasis betrieben wird, einen Platz im neuen Herzen der Künstlermeile erhalten. Diese bieten unterschiedliche Kulturprojekte, wie Musikveranstaltungen, Filmabende oder auch Sprachkurse an und passen damit in das Prinzip des neuen Viert

Fassade | Lageplan

Konzept Fassade Existierende Ornamentik der Viaduktanlage und historische Gestaltungselemente sollen in der Fassadenplanung übernommen werden. Als Inspiration dienen hierbei alte Korbmarkisen, welche an alten Märkten oder Geschäften zu finden sind. Zusammen mit den, an der Brückenfassade vorhandenen hohen oval förmigen Einsparungen, bilden diese die Grundlage für eine Neuinterpretation. Der Form folgend angepasste Sichtbetonmodule gestalten die neue Fassade der Ateliermodule. Angeglichen an die Zonierung im Innenraum bringen sie eine dynamische Gesamtoptik in Zusammenspiel mit der Viaduktfassade. Während die privaten Atelier Module neun Einzelbögen aufweisen, werden die öffentlichen Module durch eine große Glasfassade und ein breiten Betonbogen geprägt. Dies soll großzügig die Einblicke ins Innere ermöglichen und die Leute zum Verweilen einladen.

Konstrukionsprinzip

Konzept Einzelmodul Die Herausforderung bei einem Atelier ist es die Flexibilität des Raumes zu erhalten. Der Künstler muss sich aussuchen können wo und wie er gerade arbeiten möchte und dabei die Option besitzen sich den Raum selbst zu gestalten. So wurde ein möglichst offener Grundriss entworfen um unterschiedliche Künste auszuführen. Dabei steht das Studio / Atelier im Mittelpunkt und bedeckt die größte Fläche. Die Nebenfunktionen wie Lager oder Sanitär nehmen sich zurück und werden an den Seiten mit geringer Kopfhöhe angeordnet. Um Platz zu sparen werden diese mit Hilfe von Holzschiebeelementen abgetrennt. Um mehr Fläche zu generieren wird eine Zwischenebene mit Galerie eingebaut, welche Platz für einzelnes oder gemeinschaftliches Arbeiten an den Einbautischen zwischen den Innenbögen oder am großen Gruppentisch bietet. Durch die Existenz des Luftraums ist das Arbeiten über eine große Raumhöhe möglich. Reichlich Lagerfläche dient ebenfalls zu Unterbringung der Plug-In Wandmodule die in eine Schiene an der Unterseite der Zwischendecke geklickt werden können. Sie dienen als zusätzliche Hängefläche zum Malen oder Ausstellen. Diese teilen sich die Schiene mit Vorhängen, mit denen sich der Künstler zusätzlich seinen Arbeitsplatz gestalten kann. Über die Erschließungszonen gelangt man auf den Balkon mit fantastischer Spreeaussicht.

Visualisierung Ateliermodul außen

Plansatz

Visualisierung Ateliermodul Innen