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SOFT EDGE | Inklusionsateliers
Nora Schwarz |
„Das Projekt „Under The Bridge (MA) – Plug-In Ateliers im Berliner Stadtbahn-Viadukt“ erforscht kreative Räume für die Produktion und Ausstellung von Kunst in den Stadtbahnbögen Nummer 45-54 im Herzen Berlins. Jeder der 10 Stadtbahnbögen bietet ca. 180qm Grundfläche mit quadratischem Raumzuschnitt und einem regelmäßigen Tonnengewölbe aus Klinkermauerwerk. Es galt, den baulich gegebenen Raum durch Entwicklung variabler Plug-In Module für kreatives Arbeiten und Leben nutzbar zu machen. Neben den räumlichen Gegebenheiten wurden insbesondere die konstruktiven Aspekte des ursprünglich als Verkehrsbauwerk errichteten Bestandsgebäudes thematisiert. Das Projekt sucht neben räumlicher Innovation konstruktiven Antworten, beispielsweise auf die erheblichen Schallimmissionen und Vibrationen aus dem laufenden Bahnbetrieb. Die Entwurfsprojekte formulieren die Anwendung mehrschaliger, selbsttragender Konstruktionen und Raum-im-Raum Lösungen. Gleichzeitig werden Schotten- und Kammerstrukturen im Zusammenhang mit der monolithischen Bauweise des Stadtbahn- Viadukts untersucht. Die Konzepte der Plug-In Module wurden entwurfsspezifisch aus der jeweiligen Innenraumidee heraus entwickelt. Sie drücken sich darüber hinaus aber auch in der Gestaltung der Fassaden aus und formulieren eigenständige stadträumliche Aussagen.“

Konzept

Entlang der Spree entsteht eine Umnutzung 10 Bögen des Straßenbahnviadukts mittels Plug-in-Modul. Der Kunstkomplex SOFT EDGE soll einen neuen Treffpunkt für Kunstbegeisterte schaffen. Mietbare geteilte Ateliers sowie öffentliche Ateliers in den Bestandsbögen bieten Platz zum Verwirklichen. Ergänzend gibt es eine Galerie an der Holzmarktstraße, die die Arbeiten ausstellt und gleichzeitig eine Abschottung von der lauten Straße möglich macht. In der Mitte befindet sich ein zentraler begrünter Platz zum Verweilen und Ausstellen. Es handelt sich um Inklusionsateliers. Der Komplex vermietet Ateliers an Menschen mit und ohne Behinderung und möchtet eine Umgebung schaffen, die der sich jede*r mit den gegebenen Fähigkeiten verwirklichen kann. Im Vordergrund soll nicht die Behinderung der Künstler*innen stehen, sondern lediglich ein Raum geboten werden der eine inklusive Förderung möglich macht. Die Formensprache orientiert sich unmittelbar am Bestand und der fließende Raum schlägt die Brücke zur 'weichen Kante' des Inklusionskonzeptes.

Innenraum

Die geteilten Ateliers zonieren sich in drei feste und mehrere freie Arbeitsplätze sowie Gemeinschaftsbereiche. Ergänzend zu den zwei Kunstarbeitsplätzen gibt es einen dritten Rechercheplatz auf der Galerieebene des Plug-ins, der ggf. für eine Assistenz genutzt werden kann oder auch an Studierende oder Absolvent*innen mit kunstpädagogischen oder kunstwissenschaftlichen Bereich zu vergeben ist. Ziel ist es vielfältigte Gruppenkonstellationen möglich zu machen und durch eine Zusammenarbeit die Gemeinschaft zu stärken.

Übersichtsplan

Die Fassaden der 10 Bögen zeigen sich konvex und konkav zu beiden Seiten und verstärken somit die wellenartige Bewegung des Raumes. Jeweils zwei Ateliermodule und ein Sondermodul wechseln sich ab.

Außenraum Eingangssituation

Die Erweiterung des Kunstkomplexes um einen Vorplatz soll die Verbindung der einzelnen Ateliers untereinander stärken. Zusätzlich wird er durch einen Galerieneubau ergänzt, welcher sowohl Präsentationsfläche sowie auch Abschottung der lauten Straße bringt.

Detail Ausschnitte

Das Plug-In wird als Holzbinderkonstruktion auf Stelzlagern ausgebildet, um eine möglichst leichte, nachhaltige Abkopplung gewährleisten zu können. Eine Abhängung an der Binderkonstruktion mittels Stahlseile ermöglicht den geringen Deckenaufbau der zweiten Ebene.

Prinzip Konstruktion Bogenbinder