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Modulares Wohnen
Benjamin Knopf, Julia Heinz |
Überall wird im Städtebau die Stadt der kurzen Wege mit guter Anbindung an der ÖPNV propagiert. Die Realität sieht oftmals anders aus. Die S-Bahnhaltestellen um Stuttgart sind z.B. meist kaum bebaut, liegen auf der „grünen Wiese“ oder sind von großen oberirdischen Park- und Ride Parkplätzen umgeben. Im Projekt sollten Ideen für neue Knotenpunkte (Hubs) um diese S-Bahnhaltestellen entwickelt werden, die verdichteten, aber qualitätsvolle Stadtteile im direkten Umfeld dieser Hubs entstehen lassen.

Konzept

Stuttgart als Hauptstadt Baden-Württembergs ist geprägt durch Wohnungsmangel und einem stetig ansteigendem Verkehrsproblem. Mit Ansätzen nach dem Prinzip des transit-oriented development wird versucht dem entgegenzuwirken. Die neuen Wohnformen in Modulbauweise sind flexibel umsetzbar, auf individuelle Wünsche anpassbar und durch die Vervielfältigung günstig in der Herstellung und im Bau. Drei Module bieten attraktive Möglichkeiten für Wohnformen aller Altersklassen und Bedürfnissen - von Studentenwohnheim, Seniorenwohnungen, Montagezimmern, Mehrzimmerwohnungen bis hin zum privaten Einfamilienhaus. Durch die modulare Struktur entsteht ein spannendes und abwechslungsreiches Wohngebiet, was einerseits Struktur aufweist und andererseits mit verschiedenen Höhen, Anordnungen und Fassaden spielt. Das erste Modul, das Mischmodul, besteht aus einem Sockelgeschoss mit verschiedenen öffentlichen Nutzungen. Auf dem Sockel besteht die Möglichkeit maximal drei Gebäude mit Höhen zwischen vier bis sieben Geschossen zu platzieren. Das zweite Modul, die Mehrfamilienhäuser, sind ebenfalls auf einem kleinen Sockel erhöht. Auch hier kann die Anzahl und die Höhe der Gebäude zwischen zwei bis drei Geschossen variieren. Zwei oder drei Häuser bilden zusammen einen Wohnkomplex mit unterschiedlich großen Wohneinheiten. Das dritte und letzte Modul, die Einfamilienhäuser, bilden auch durch eine quadratische oder rechteckige Anordnung der Häuser einen Gemeinschaftshof. Ein Einfamilienhaus besteht aus zwei Geschossen für eine maximal vierköpfige Familie.

Piktogramme Modulbaukatalog

Nicht nur die Kubatur der Module ist flexibel, sondern auch ihre Fassade. Im Fassadenkatalog kann zwischen einer Auswahl von Sichtbetonplatten, Holzlamellen, Travertinplatten, Metalllamellen, und drei verschiedenen Klinkerfarben gewählt werden. Das Material erstreckt sich über alle drei Module in unterschiedlicher Form.

Masterplan Renningen Süd

Begonnen wird mit der Schaffung von ausreichend Wohnraum. Durch das modulare Bauen können so nicht nur einfache städtebauliche Strukturen in vergleichsweise geringer Zeit entstehen, die Miet- und Kaufpreise sind auch für die Bewohner erschwinglich. Im Zentrum liegt dabei das erste Modul. Es siedelt sich direkt am Bahnhof Süd an und funktioniert als Knotenpunkt.

Zooms und Ansichten der Gebiete

Der Knotenpunkt in Renningen, anknüpfend an den Bahnhof, kann im Gesamten als Glorious Hub gesehen werden. Mit einer Mischform aus Wohnen, Arbeiten und öffentlichen Nutzungen, wie beispielsweise Bildungsstätten, Hotels, Sportstätten, Einkaufsmöglichkeiten, Sozialräumen etc., wird ein breites Angebot mit guter Anbindung nach Stuttgart ermöglicht.

Perspektive Modul 2 - Innenhof

Neben dem Knotenpunkt als Zentrum  liegt das zweite Modul mit den Mehrfamilienhäusern. Die Äußeren Gebiete werden durch das dritte Modul, den Einfamilienhäusern, gebildet. Alle drei Module werden städtebaulich betrachtet auf die gleiche Weise platziert. Durch den Wechsel der Sockelformen und die Anordnung entstehen unterschiedlich große Plätze zwischen den Komplexen.

Perspektive Modul 3 - Gassen

In den Wohngebieten gibt es mehrere großzügige Grünflächen mit Bienenweiden sowie zwischen den Wohneinheiten kleinere begrünte Gässchen. Der Modulbau kann als Lösung des Wohnungs- und Verkehrsproblems nicht nur auf Stuttgart oder die fünf Standorte angewendet werden, sondern auch auf weitere Groß- und Kleinstädte nach dem TOD-Prinzip.