Konzept
Um den Standort Tamm als Wohnort attraktiver zu gestalten und somit den Ballungsraum Stuttgart zu entlasten, soll ein neues Quartier in unmittelbarer Nähe zum S-Bhf, dem neuen Mobility Hub, entstehen. Durch die Lage und die Umgestaltung des Mobilitätsangebots soll die Abhängigkeit vom Auto reduziert und alternative Mobilitätsformen gefördert werden, um der bestehenden Verkehrsproblematik entgegenzuwirken. Das neue Quartier inkl. Mobility Hub soll nicht nur Wohnraum, sondern auch attraktive Freizeit-, Einkaufs- und Gewerbenutzungen bietet. Um die Identität des Orts zu erhalten und weiter zu stärken, wird der bestehende Park, der bisher oft gerade abends als Angstraum gilt, auf einen Sockel „angehoben“ und aus der bestehenden Topografie heraus entwickelt. Durch „Zerschneiden“ der Sockelebene entsteht mittig eine grüne Flanierzone. Im Inneren des Sockels findet man auf 2 Ebenen zahlreiche öffentliche Nutzungen, auf dem Sockel befinden sich Wohnbauten sowie Bürogebäude mit Platz für Start Ups/ Coworking-Flächen, welche von Grünraum und Spazierwegen umgeben sind. Aufgrund seiner zentralen Lage soll das neue Quartier zur Ortsmitte für alle werden und die beiden bisher zerschnittenen Wohngebiete miteinander verbinden. Neben einem bunten Mix aus Wohnen, Arbeiten, Freizeit und Gewerbe sollen deshalb auch Lösungen für Mobilität, Logistik, lokalen Lebensmittelanbau und nachhaltige Energiegewinnung geboten werden.
Aufbau neues Quartier_ geplante Maßnahmen
Das neue Quartier soll durch nachhaltige Energien und innovative Mobilitätsformen unterstützt werden. Powertürme mit Solarfassade, Regenwasseraufbereitung, Biogasanlage und vertical Farming, dienen der Versorgung. Ein unterirdisches Transportsystem, gesteuert durch die Tamm App, erleichtert den Alltag der Bewohner ohne Auto. Der Grünraum im Quartier wird als grüne Fußgängerzone verbindend zur Altstadt fortgesetzt.
oben: Visualisierung Quertiersmitte, Mitte: Masterplan Urban Garden, unten: Visualisierung Mobility Hub und Zugang über Fastlane
Den Zugang zum Quartier erhält man neben Unterführungen auch über eine Fastlane, welche sich aus dem Gebäude des Mobility Hubs entwickelt und als begehbare Landschaft über das Quartier bis zum anderen Wohngebiet führt. Sie bildet eine schnelle Verbindung für Fußgänger und Fahrradfahrer und verknüpft die grüne Fußgängerzone mit dem Quartier.
Aufbau und Nutzungen Urban Garden
Die Ebenen im Sockel und der Außenbereich dienen der Gemeinschaft durch unterschiedlichste Nutzungen. Die Bauten auf dem Sockel sind von Grünraum und Spazierwegen umgeben und auf verschiedenen Ebenen durch Stege verbunden. Die begehbare Landschaft wird durch Aufzüge, Rampen und Treppen erschlossen. Lichthöfe und Oberlichter im Sockel sorgen für natürliche Belichtung.
oben: Schnitt A-A und EG Grundriss_ unten: Visualisierung Wohnstraße
Das Quartier soll bis auf Sonderanlieferungen und Rettungsverkehr autofrei funktionieren. Hierzu gibt es eine 2-stöckige Tiefgarage mit Anlieferungsschleuse und Logistikzentrum, welche in den hinteren Teil des Sockels eingebunden sind. Sie wird durch Erschließungskerne mit der darüber liegenden Wohnbebauung direkt verbunden. Es entsteht ein System aus öffentlichen und privaten Zugangswegen.
oben: unterirdisches Transportsystem mit Anbindung an das Logistikzentrum des Quartiers_ unten: Versorgung des Quartiers durch Powertürme
Das unterirdische Transportsystem für die Verteilung von Waren minimiert den Lieferverkehr innerorts und besteht aus einer Hängebahn für Endverbraucher und Transportbahnen für gewerbliche Paletten. Die Abgabe und Entnahme geschieht an Transporthubs. Über das Gebiet verteilen sich Powertürme, die als Wasser- und Energielieferant dienen und Platz für vertical Farming bieten."