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Quartier OXY
Linda Obermeyer |
„Aufgabe: Resiliente Lösungen für das ZuhauseSein im Quartier: Wohnen, Arbeit, Mobilität – gemeinsam, geteilt, postfosil. Ort: Aachener Süden, Begründung: Architekt*innen stehen in der Verantwortung, den Wohnungsbau als ein vorrangig gesellschaftlich kulturelles Projekt aufzuwerten und den rein marktwirtschaftlich getriebenen Entwicklungen entgegenzustellen. Ansatz: Die Grenzen zwischen Wohnen, Arbeit und Konsum lösen sich auf. Antimikrobielles Büro, Fitnessstudio und Kino, saubere Frischluftzone, Schule und Werkstatt, sicherer Spielplatz und Ruhepol – jetzt muss das Zuhause zahlreiche Funktionen erfüllen, wofür es aber nicht geplant und geschaffen wurde.“

Konzept

Wie können Mann, Frau, Kind und Senior, Student, Sportler, Nerd, Techniker, Putzfrau, Handwerker und viele weitere - wie kann eine Gesellschaft resilient sein? Also mit eigener Kraft unversehrt oder gar gestärkt aus Extremsituationen hervorgehen. Dies verlangt eine Umgebung, die im Menschen Wohlbefinden auslöst - äußerlich wie innerlich, um stark, gesund und zufrieden zu sein - in jeder Situation.Faktoren, die Wohlbefinden auslösen, können z.B. der Kontakt zur Natur, zu Tieren oder auch die Kommunikation und der informative Austausch zwischen zwei Menschen sein. Ganz wesentlich dabei ist der Kontakt zu Licht, Luft und Grün.Doch was ist es, das ein Quartier nun resilient macht?Das Zusammenspiel von Wohnen, Arbeit, Mobilität und Freizeit zeugt von großem Potential - eine synergetische Symbiose, die sich in sechs Punkten darstellen lässt: Conceptual Living, Healthy Elements, Flexible Living, Technology, Sharing Economy, Collaborative Living. Diese Punkte zeigen sich losgelöst vom fest definierten Raumbegriff mehr hin zur Generierung von Aktivitätsflächen innerhalb des Quartiers Oxy. Besondere Achtung innerhalb des Quartiers OXY findet die Dimension des Menschen -physisch wie psychisch - und seine Sinneswahrnehmung - Haptik, Optik, Akustik und Sensorik.

Perspektivische Darstellung

In der Dimension des Menschen bedarf es individual-intime, aber auch kollektiv-kooperative Bereiche. Allein sein, aber dennoch gemeinsam - genau das ist das Motto des Quartiers Oxy. Dieser vermeintliche Widerspruch findet sich auch architektonisch im städtebaulichen Kontext wieder. Innerhalb der heterogenen Nachbarschaft fügt sich ein Baukörper, de

Grundriss Ebene 0 und piktografische Konzeptdarstellung zum Thema Resilienz

In diesem sich verzahnenden Bereich fügt sich eine Art Dorfstraße. Diese schließt einerseits an den Radweg Richtung Belgien und bietet andererseits eine fußläufige Verbindung in Richtung der Innenstadt Aachens und im Übergang eines Platzes Verbindung zum Supermarkt. Von der Dorfstraße sind verschiedenste städtebauliche Nutzungen zugänglich - die Aktivitätsscheune für Sport und Veranstaltung, ein RepairCafé, Café Milchkanne mit dem Angebot einer Milchflat, die Kreativekiste für Jung und Alt, Möglichkeiten zum Arbeiten, das KollektivRad zum Leihen von Fahrrädern und vielen weiteren Aktivitäten.

Grundrisse Ebene 1+2 und perspektivische Skizzen

Zwei zentrale Vertikalen und zwei seitliche gesetzte vertikale Erschließungskerne ermöglichen den Zugang zur intimen Aktivitätsfläche. Die Vertikale wie auch die Horizontale sind dabei mehr als nur erschließendes Element - sie sind Orte der Kommunikation und Begegnung - zwei wesentliche Bedürfnisse des Menschen. Über die zentralen Kerne erschließt sich eine Ebene mit direktem Bezug zu Licht, Luft und Grünraum - eine grüne Terrasse - quasi der Vorgarten in der Stadt. Von dieser halböffentlichen Ebene sind die verschiedensten Wohnungstypen zugänglich - das Individual Living, mit etwa 30-46 m², das Flex Living als Wohnraum auf mehreren Levels, das Temp Living mit ebenfalls 12-20m² als möblierten Wohnraum auf Zeit in den Gebäuden gegenüber.

Fassadenschnitt

Das zuvor beschriebene Thema der Vernetzung zeigt sich auch im Fassadenbild. Ein Ziegel, der hinsichtlich Form und Farbe in Bezug auf den nachbarschaftlichen Kontext gewählt wurde, bildet die Basis. Mit Beginn der Wohnfunktion in der Ebene 0 gliedert sich ein horizontales Ziegelsystem ein, welches sich in die Höhe verzahnt und in die Dachhhaut übergeht. Elementweise sind hier PV-Module integriert, welche Strom für die Gemeinschaftsbereiche des Quartiers liefern. Die Dachneigung entwickelt sich einerseits aus städtebaulichem Kontext, andererseits aus Lichteinfall und Schattenwurf heraus. So ist die Neigung zur Quartiersmitte flacher.

Modell

Das Quartier Oxy bietet vielfältige Möglichkeiten individuelles wie auch kollektives Leben zu leben. Insgesamt liefert es für bis zu 102 Personen Intimitäts- und Kollektivraum, Freizeit- und Versorgungsbereiche, sowie mobilitäre Vernetzung und weitere Dienstleistungen.