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InCap - Kletterhalle für Aachen
Niklas Murmann |

Konzept

Bereits vor der olympischen Premiere im Jahr 2020 hat sich der Klettersport von einer Trendsportart zum Breitensport entwickelt. Aufgrund der steigenden Begeisterung für den Sport bedarf es einer neuen Anlaufstelle für lokale Klettersport-Enthusiast*innen. Bisher mussten die Sportler*innen weite Wege zurücklegen, um eine der großen Hallen im erweiterten Aachener Raum zu erreichen. Die Aufgabe bestand darin, eine Kletterhalle mit einem Indoor- sowie Outdoor-Kletterbereich, einem Boulderbereich, einer Gastrozone, einer Zuschauertribüne, einem Tagungsraum, sowie den benötigten Umkleide- und Nasszellen zu planen. Da auch Paraclimbing zunehmend an Begeisterung gewinnt, galt es den gesamten Gebäudekomplex barrierefrei zu gestalten. Weitere Anforderungen waren direkte Bezüge zum Außenbereich, welcher ebenfalls Kletterflächen sowie Fahrradstellplätze aufweisen sollte. Der Name “InCap” ist eine Anspielung an die Felsformation “El Capitan”, ein berüchtigtes Klettergebiet im Yosemite National Park, USA. Das Klettergefühl des sog. “El Cap” soll ins Innere der Halle projiziert werden - In(side El)Cap. Auch die Trapezform des Gebäudes spielt auf den Anblick des Berges an.

Formgebung / Lageplan

Das Grundstück, welches sich aus zwei Flurstücken zusammensetzt, ist an der Jülicher Straße Ecke Lombardenstraße gelegen und wird über diese erschlossen. Die Lage zwischen Wohn- und Industriegebiet waren beim Entwurfsprozess formbestimmend: Das Volumen bildet sich durch die Komprimierung der Grundstücksfläche, welche an eine vereinfachte Felskubatur erinnert. Das einseitige Abschrägen führt zu einer Platzausbildung zum südlichen Wohngebiet, demnach wird der Gebäuderücken dem Industriegebiet zugewandt. Das leichte Abfasen der Ost- und West- Fassade, sowie das leicht geneigte Dach, verleiht dem trapezförmigen Volumen Dynamik. Zuletzt wird durch die Zäsur des Körpers ein Innenhof geschaffen, in dem der Außenkletterbereich entstehen soll.

Grundrisse

Die Haupterschließung des Gebäudes erfolgt über das EG. Von außen führt lange Rampe zum Outdoor-Kletterbereich im Innenhof. Neben Anmeldung, Equipment-Verleih und Gastronomie, bietet das EG einen Blick auf den Kletterbereich im Inneren sowie den direkten Zugang zum Bouldern. Die vertikale Erschließung der Etagen erfolgt über einen zentralen Treppenraum sowie einen Aufzug. Rechts und links des Innenhofs führen Treppen zur Zuschauertribüne Im OG. Diese schafft einen Blick von einer erhöhten Position auf den Outdoor-Kletterbereich. Im OG befindet sind zusätzlich der Tagungsraum und das Büro. Die Treppe im Gebäuderücken führt sowohl ins OG als auch ins UG. Von hier beginnt der Aufstieg an den Kletterwänden des In- und Outdoor-Kletterns. In diesem Geschoss befinden sich auch die Umkleiden und Duschen. WC’s befindet sich auf allen Geschossen im hinteren Teil des Gebäudes.

Ansichten / Schnitt A-A

Die Fassade der Kletterhalle besteht aus rechteckigen Fertigelementen, welche durch ihre Wiederholung zu einem ornamentalen Bild verschmelzen. Erzielt wird dieser Effekt durch ein fortlaufendes Muster aus Trapezen, welche ihren Ursprung im Gebäude-Footprint haben. Durch gezielte Einschnitte der Fassade und des Daches gelangt Licht ins Innere. Zuletzt wird durch die Einfärbung einzelner Trapeze die Facettierung einer Felswand nachgebildet.

Innenraum Visualisierungen - Gastrobereich und Zuschauertribüne

Durch die Abstufung der Etagen entstehen Blickbezüge im gesamten Indoor-Kletterbereich. Sportler*innen können während einer Pause im Gastrobereich weiterhin anderen Kletterern*innen zuschauen. Auf der Zuschauertribüne wird den Gästen das Zuschauen bei stattfindenden Wettbewerben im Sommer erleichtert. Die Erhöhung der Tribüne ermöglicht einen nahezu geraden Blick auf das Klettern bis zu 16m Höhe. Die Materialität im Inneren beschränkt sich auf helle Wandflächen, dunkle Böden sowie helles Holz und farbige Kletterwände.

Modell 1:200 / Fassade am Abend