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Habitat 2030 Aachen
David Adam |
Unter dem Slogan „Think Global, act local“ besteht der erste Teil des Masterprojektes aus einer globalen Recherche. Mögliche Vertiefungen können zum Beispiel die Themen Ernährung, Resilienz, Energie, Bevölkerungswachstum, Wasser und der unterschiedliche Umgang in verschiedenen Kulturen sein. Des Weiteren erfolgt in der Recherche ein konkreter Vorschlag zur Verortung des Projektes auf dem vorgeschlagenem Areal in Aachen. Hierbei sollen soziale Strukturen, Kernthemen, Probleme und die Historie des Ortes untersucht werden. Daraufhin erfolgt die Konkretisierung des Entwurfsthemas, gefolgt von dem städtebaulichen Entwurf.

Konzept

Ausgangspunkt für dieses Projekt war die Annahme, dass ein kurzer Abschnitt einer nach Aachen hineinführenden Autobahn in eine normale städtische Straße umgewandelt würde. Auf den dadurch frei werdenden Flächen und benachbarten Grundstücken wurde der städtebauliche Entwurf, das Europaquartier, geplant. Es handelt sich um ein nutzungsgemischtes Quartier mit einem Schwerpunkt auf Wohnen, wobei auch neue Wohnformen wie das Clusterwohnen integriert wurden. Die Verzahnung des neuen Europaquartiers sowie des angrenzenden Stadtteils mit dem großzügigen, bisher aufgrund der Autobahn jedoch kaum zugänglichen Freiraum war ein wesentlicher Aspekt dieser Arbeit. Dazu wurden unter anderem ein über der ehemaligen Autobahn liegender Quartiersplatz, eine Fußgängerbrücke sowie eine Landschaftstreppe eingesetzt, die entlang der Längsseite des Quartiers der natürlichen Topografie folgt. Daneben lag der Fokus auf dem Umgang und der Sichtbarmachung von Wasser: Regenwasser wird nicht in die Kanalisation geleitet, sondern gelangt über Gründächer, Retentionsteiche und Ableitungsmulden in die renaturierte Wurm. Dies dient der Senkung des Hochwasserrisikos, fördert die Entstehung von artenreichen Biotopen und macht das Wasser im Quartier unmittelbar erlebbar.

Lageplan

Freiraumkonzept

Die Freiraumgestaltung zeichnet sich durch lineare Elemente aus: Zum Einsatz kommen eine Landschaftstreppe, eine reaktivierte historische Allee und "Baumbögen", welche durch verschiedene Baumarten adressbildend und identitätsstiftend wirken. Neben diesen öffentlichen Freiräumen gibt es Gemeinschaftsgärten (gelb) entlang der ehemaligen Autobahn und Mietergärten (rot) für die Wohnungen im Erdgeschoss.

Wasserkonzept

Regenwasser gelangt von den Gründächern in Retentionsteiche, welche das Wasser verzögert über Ableitungsmulden in die Wurm leiten. Diese wurde im Rahmen dieses Projektes in einem kurzen Abschnitt renaturiert. Die neben der Wurm vorgesehene Überflutungsfläche wurde in das Konzept integriert. Zusammen schützen diese Elemente vor Hochwasser und lassen wertvolle Biotope entstehen.

Europahochhaus 2.0

Das existierende Europahochhaus im Westen des Quartiers wurde mit einem zweiten, zylindrischen Hochhaus zu einem "Tor" nach Aachen ergänzt. Charakteristisch sind die spiralförmig sich nach oben entwickelnden Terrassen, die Kommunikation ermöglichen, aber auch Privatsphäre bieten. Die Fassadenbegrünung wird mittels Befahranlage gepflegt, deren Schienenring den oberen Abschluss bildet.

Wohnen am Quartiersplatz

Am Quartiersplatz kommen, urban verdichtet, zahlreiche Nutzungen zusammen. Das Erdgeschoss nimmt öffentliche Nutzungen wie Café, Bäckerei, Fahrradgarage und Stadtteiltreff auf. Darüber befinden sich Clusterwohnungen und, im Attikageschoss, herkömmliche Wohnungen mit Dachterrasse. Der angrenzende Mobility Hub mit Busterminal, Radverleih und Carsharing sorgt für eine weitere Belebung des Quartiersplatzes.