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Der rote Faden – Inklusions-Atelier auf dem Berliner Pfefferberg
Ronja Celine Denzel |

Konzept

Mit baulichen Maßnahmen wird der Sockel der Pfefferbräu-Brauerei vereinfacht und erhält eine Klarheit, die den Arbeitsalltag der Kunstschaffenden des Inklusionsateliers mit Ausstellungsraum erleichtern soll. Zusätzlich wird er um das angrenzende Gebäude im benachbarten Innenhof erweitert, das einen multifunktionalen Platz für Ruhe, Therapie und interne und externe (zum Beispiel mit Studierenden oder Kunstinteressierten) Workshops bietet. Im Umgestaltungsprozess wird die Brüstungshöhe aller Schaufenster für ein einheitliches Fassadenbild angeglichen. Die ursprünglichen Eingänge werden durch Fenster ersetzt, da der nötige Brandschutz durch ihre geringe lichte Breite nicht gegeben ist und um weitere Tageslichtquellen zu schaffen. Stattdessen wird ein barrierefreier Zugang zu Atelier und Ausstellungsraum durch eines der Schaufenster geboten. Der multifunktionale Raum kann durch den benachbarten Innenhof barrierefrei erschlossen werden. Die unterschiedlichen Bodenniveaus werden auf drei reduziert und können mit Treppen und barrierefrei mit einem selbstbedienbaren Plattformlift überwunden werden. Das Innere des Sockels wird durch vier raumbildende „Boxen“ - Empfang und Bar, Besprechung und Rückzug, Gemeinschaftsfläche und Werkstatt - strukturiert und durch eine fünfte - Multifunktionaler Raum - ergänzt.

Piktogramme

Ansicht Ost

Grundriss

Sowohl Besuchende als auch die Kunstschaffenden erschließen den Sockel im öffentlichen Bereich. Besuchende werden vom Eingang aus an einem Kunstwerk als Blickfang zum Empfang (2) geleitet, wo sie ihre Kleidung abgeben und ein Getränk ihrer Wahl und/oder etwas von der kalten Küche erhalten können. Die Ausstellung (1) startet hier als Rundgang und führt an Kunstflächen und Sitzmöglichkeiten vorbei. Kunstschaffende betreten durch großzügige Türen den privaten Atelier-Bereich. Hier erwarten sie unterschiedlich gestaltete Arbeitsplätze, die sie täglich individuell wählen können. Auf freien Arbeitsflächen (7+11) können bis zu sechzehn Kunstschaffende im Team oder auch allein arbeiten. Die Werkstatt (13) bietet zusätzlich für vier Kunstschaffende Platz und befindet sich in direkter Nähe zu Lager (14) und „Sauberraum“ (12). Die Gemeinschaftsfläche (9) dient als Treffpunkt für gemeinsame Besprechungen für Wochenziele und Ähnliches und als Pausenraum für das gemeinschaftliche Mittagessen mit Catering durch „das pfeffer“, das in der angrenzenden Küche (10) kredenzt wird. Der Besprechungsraum (8) kann durch das Zuziehen der integrierten, transluzenten Vorhänge bei Bedarf zu einen Rückzugsbereich werden.

Schnitt C-C

Detail Schnitt D-D

Die Boxen stehen durch ihre Materialwahl im Kontrast zu dem mit Sichtestrich, weiß verputzten Wänden und weiß/schwarz gehaltenem Mobiliar zurückhaltend gestaltetem Raum. Die Wände bestehen aus einer schwarz beschichteten Stahlkonstruktion, aufgefüllt mit Korkdämmplatten, die als schalldämmendes, druckfestes und diffusionsoffenes Material für eine angenehme Arbeitsatmosphäre sorgen. Feste Sitzmöglichkeiten bilden sich ebenfalls aus gestapelten Korkdämmplatten und werden durch schwarze Einbauelemente und Mobiliar ergänzt. Öffnungen in den Wänden werden teilweise durch Filter ergänzt, die sich als „roter Faden“ durch den gesamten Innenraum ziehen und dabei vor direktem Blick schützen, wobei sie noch genug Tageslicht durchlassen. Die Boxen können bei zukünftiger neuer Nutzung abgebaut und gegebenenfalls einfach entsorgt werden, da vorausschauend alle Bauteile leicht zu trennen sind.