Konzept
Transparenz versucht Barrieren zu durchbrechen und abzubauen. Die Evangelische Akademie ist ein Raum, in dem diverse Perspektiven auf die Welt zusammentreffen. Wir wollen dieses Haus als Synonym für gesellschaftliche Diskurse betrachten und uns eine Welt imaginieren, in der Alle partizipieren können – unabhängig von Sprachbarrieren, Bekanntheitsgrad, Machtbarrieren etc. Die entstehende Transparenz führt zu einer Brüchigkeit der Barrieren und hilft dabei das kreative Potenzial zu entfalten. Im Kern steht also die Frage: „Ein Haus für Alle? – Was wäre wenn jeder und jede mitmachen könnte?“ und die aus diesem Gedankenspiel entstehende Vision „Ein Haus für Alle!“ prägt die Installation. Es ist die Darstellung eines inklusiven Diskursraums. Alle können und sollen partizipieren und zu einem Baustein werden. Dabei ist jeder und jede Teil eines großen Netzwerks und schafft neue Impulse, die sich immer weiter verzweigen und wachsen. Impulse treffen aufeinander, ergänzen sich oder aber kollidieren. Darüber hinaus ist der Diskursraum durchlässig. Es gibt eine zu beobachtende Wechselwirkung zwischen Innen und Außen. Das Haus nimmt Impulse der Stadt und der Besucher auf und gibt sie gleichermaßen wieder in den Stadtraum hinein.
Vorplatz | Projiziertes Netzwerk auf der Fassade
Die bauliche Barriere vor dem Gebäude der Akademie lädt den Besucher zur ersten Interaktion auf dem Vorplatz ein. Beim Passieren der Barriere durch den Besucher wird ein Lichtimpulse auf der Fassade auslöst, der einen Bezug zur bestehenden Fassadengrafik und der weiteren Ausstellung im Inneren schafft. Die Neugierde des Besuchers soll geweckt werden, sodass er auch die weiteren Lichtimpulsen im Eingangsbereich des Gebäudes wahrnimmt und das Erlebnis durch die folgenden Ausstellungsbereiche antritt.
Ein Erlebnis in 5 Akten
Ein schlichter Lichtstrahl führt durch das Treppenhaus ins Dach des Hauses. Durch wiederkehrende Interaktionen und Impulse kann der Besucher von dort aus in 5 Akten seine persönlichen Barrieren wahrnehmen, durchbrechen und schließlich zu einem Teil des Netzwerks werden. Unterstützt wird dieses Erlebnis von realen Lebensgeschichten, die an den Audiostationen im 2. und 4. Akt abgespielt werden können.
2. Akt | Konfrontation mit persönlichen Barrieren
Die baulichen Barrieren im Dachgeschoss sollen zum Nachdenken und Festhalten der individuellen, oft auch gedanklichen Barrieren anregen. Was hindert dich daran, gewisse Dinge zu tun? Warum hällst du bestimmte Bedürfnisse zurück? Schränken dich gesellschaftliche Barrieren ein? Zusätzlich können einen weiteren Lichtimpuls auf der Barriere auslösen. Dieser scheint zu einer Seite im Boden zu verschwinden und taucht möglicherweise in einem folgenden Akt erneut auf.
3. Akt | Auflösen der Realität
Tauche ein in eine neue Welt und löse dich von der Realität mit all deinen Barrieren. Halte hier für einen Moment inne und tanke neue Energie!
4. Akt | Barrieren überwinden
Betrete nun den großen Saal und nimm‘ wahr, wie die Barrieren und Lichtimpulse des 2. Akts durch die Decke brechen. Werden die Lichtflächen unterhalb der Barrieren betreten, entstehen Lichtimpulse im Boden, die sich möglicherweise mit einem weiteren Besucher vernetzen. So wird jeder Einzelne ein Teil des Ganzen – ein eigener Impuls, der etwas bewirken kann!