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Stadtarchiv Kassel
Eliane Binder |

Konzept

Ziel des Entwurfs ist es ein neues Heim für die Geschichte Kassels zu finden und gleichzeitig einen neuen Bezug der Bürger zu ihrem Archiv zu bezwecken. Um beiden Anforderungen gerecht zu werden setzen sich zwei Baukörper gegenüber an die Mittelgasse. Ein Baukörper liegt introvertiert und eingeschossig im Hang; hier schlummert das Archiv während auf dem Dach des Gebäudes ein Stadtplatz für das öffentliche Leben entsteht. Ein repräsentativer Kubus setzt sich an den unteren Teil des Entenangers. Er orientiert sich an den Begebenheiten des Ortes und begrenzt den Stadtplatz. Die Funktionsverteilung ist streng nach öffentlich, begrenzt öffentlich und nicht öffentlich geordnet. Das Archiv liegt im Hang, sowie jegliche Räumlichkeiten zur Verarbeitung der Archivalien. Im Kubus spielt sich das öffentliche Leben ab; hier sind Café und der Zugang zu den Leseräumen untergebracht. Herzstück des Entwurfs und Dreh- und Angelpunkt des Archivs bildet der offene Lesesaal, welcher unter der Mittelgasse verortet ist und die Schleuse zwischen öffentlichen und nicht öffentlichen Bereichen bildet. Um die beiden Baukörper auch nach außen hin als ein Ensemble auszubilden, schiebt sich eine gemeinsame öffentliche Zone über die Mittelgasse. Veranstaltungssaal, Ausstellung und Café sitzen sich im direkten Bezug gegenüber und schaffen einen einen öffentlich erlebbaren Raum.

Lageplan & Pictos

Axonometrie

Grundrisse & Schnitt

Die innere Ordnung beider Baukörper wird bestimmt von Lichthöfen, die für eine zureichende Beleuchtung und Belüftung sorgen sollen. Ein großer Luftraum im Kubus und ein etwas verhaltenerer in den Zonen des Archivs sollen vertikale Bezüge herstellen und Einblicke zwischen den Ebenen in öffentlichen sowie nicht öffentlichen Bereichen schaffen. Ein weiterer Lichthof ist auf der Mittelgasse direkt über dem Lesesaal platziert und soll dem Besucher eine Möglichkeit geben von außen einen Blick in das Archiv zu werfen.

Innenvisualisierung

Der Kubus organisiert sich um den Lichthof herum und öffnet sich zu seinem Gegenüber und in Richtung der Martinskirche. Zwei Funktionsspangen legen sich an den Luftraum und bespielen die restliche Fläche. Die Verortung der Kerne orientiert sich an der Schnittstelle der Erschließung, an der öffentlichen Zone zwischen den beiden Baukörpern.

Modellbild

Die Fassade soll die Ordnung und den Bezug beider Baukörper zueinander auf unverblümte Weise widerspiegeln. Während sie sich im Erdgeschoss zu der öffentlichen Zone öffnet, trifft der Besucher beim Erschließen des Ensembles immer auf eine repräsentative Wand.