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URBAN MINING PAVILLION - Neues Leben für Rotorblätter
Leon Liebeskind, Niklas Murmann |
Beim Rückbau von alten Windkraftanlagen können die Rotorblätter aus glasfaserverstärktem Kunststoff und hölzernen Stegen aufgrund der nur schwer bis gar nicht lösbaren Verbindungen weder wirtschaftlich noch ökologisch recycelt werden. Der Fachbereich Architektur sucht in Kooperation mit dem Fachbereich Bau- und Umweltingenieurwesen und dem Fachbereich Maschinenbau und Kunststofftechnik der h_da nach einer ggf. in Serie umsetzbaren Lösung bei der, durch Heraussägen von Teilen der mehrachsig gekrümmten Rotorblätter, eine neue Verwendung für die ausrangierten Teile gefunden wird. Das Fraunhofer IWES Institut unterstützt das Projekt u.a. durch die Bereitstellung eines echten Rotorblattes.

Konzept

Dieses Projekt wurde gemeinsam von Studierenden der Fachbereiche "Bau- & Umweltingenieurwesen" und "Architektur" erarbeitet. Der Entwurf behandelt ein Micro-Informaztionszentrum zum Thema Windkraft und grünem Strom, welches dementsprechend in unmittelbarer Nähe zu On- und Offshore Windparks platziert werden soll . Die Idee dafür entstand aus dem Gedanken, die Ökobilanz einerseits durch die Verwendung von Abbruchmaterial, andererseits aber auch durch die Verringerung des Transportweges der ausgedienten Rotorblätter, zu minimieren. Eine simple Dachkonstruktion, die sich auf Grund ihrer geschwungenen Formen an die Hügel des Mittelgebirges sowie an die Dünen der deutschen Küstenregionen anschmiegt. Standorte, die sich auf Grund des erhöhten Windaufkommens ideal für Windkraftanlagen eignen. Auf die Innenseite der Stützen werden Informationen zu Windenergie und grünem Strom aufgebracht, welche sich Spaziergänger der jeweiligen Regionen bei einer Rast durchlesen können. Der Unterstand stellt eine Verknüpfung zwischen Produzent und Konsument her und soll den Besuchern die Herkunft des ständig verfügbaren Stroms vor Augen führen.

ÜBERSICHT - Blattsektionen & Verwendung

Der Pavillion ist so konzipiert, dass er aus wiederverwendeten Bauteilen zusammengebaut werden kann. Zum Einsatz kommen Stahlträger, Doppel T-Träger und ein ausgedientes Rotorblatt. Die Bauteile werden größtenteils verschraubt, sodass ein Rückbau und die Zerlegung in die Einzelkomponenten möglich ist. Die Verankerung der Konstruktion ist über Spinnanker gewährleistet. Dieser ist im Gegensatz zu einem Stahlbeton Fundament rückbaubar, ressourcenschonend und Produktion, sowie Transport sind energieeffizienter. Jährlich werden 7500 Rotorblätter entsorgt. Um dem Problem gerecht zu werden ist durch den Pavillion ein standardisiertes Konzept entstanden. Somit kann eine Vielzahl an Rotorblättern wiederverwendet werden.

DETAIL - Stütze & Verankerung

Der Auschnitt zeigt den Umgang mit der Verkleidung der Stützen und der Verankerung dieser im Boden. Die Stützen werden mittels einer Kopfplatte am Stahlträger mit dem Spinnanker verbunden. Die Zentrierung der Stütze innerhalb des Rotorblatts und dessen Stege erfolgt durch eine Stahlfassung am unteren -, sowie einer Zentrierplatte am oberen Teil der Stütze. Gegen Witterung ist die Stützen einerseits durch ein Abdeckblech, sowie die Abdichtung der Stahlfassung im Boden geschützt. Drainagekies rund um die Verkleidung hilft beim Versickern des Wassers und schützt vor Spritzwasser.

MODELL - M1:30

VISUALISIERUNG - Nordseeküste