Skip to content
KASINO 60 - Espace Brut
Benjamin Pagel |
Der Gebäudekomplex ‚Kasinostraße 60‘ am Rand des Darmstädter Johannesviertels befindet sich mitten in einem Transformationsprozess. Das sich um einen Hof erstreckende Ensemble aus einem Büro-und Parkhaus, einem Werkstattriegel und einem Kopfbau bietet Raum für mannigfaltige Nutzungen, die im Semesterentwurf entwickelt und räumlich präzisiert werden sollen. Dabei soll an bereits umgesetzte Umbaumaßnahmen – wie den Ausbau zweier Parkgeschoss-Ebenen zu Büroflächen – angeknüpft und diese weitergedacht und ergänzt werden. Fragestellungen der innerstädtischen Mobilität, der Verknüpfung von Wohnen und Arbeiten, der Integration kultureller Nutzungen und der Neuordnung von Innen- und Aussenräumen bilden Schwerpunkte der Entwurfskonzeption. Die Entwurfsaufgabe gliedert sich dabei in einen Vertiefungsteil im Büro-und Parkhaus und einen den gesamten Gebäudekomplex umfassenden Ideenteil. Der Baubestand wird als ESPACE BRUT verstanden: Ein Raum, der ohne Zweifel eine besondere Qualität besitzt, jedoch nach passenden Nutzungskonzepten und deren architektonischer Ausformulierung sucht. Die neuen Nutzungskonzepte sollen entwurfsspezifisch aus dem bestehenden Innenraum heraus entwickelt werden, sich darüber hinaus aber auch in der Gestaltung der Fassaden bis in die angrenzenden Stadträume hinein ausdrücken.

Konzept

Um dem Ansatz eines neuen großen Kultur-Areals gerecht zu werden, bestand die Idee darin, das Parkhaus um eine Dachkrone zu erweitern, welche von außen deutlich macht, dass das Areal Kasionstraße 60 einer neuen Nutzung zugeführt worden ist. Gleichzeitig ermöglicht der neue Hochpunkt eine größere Sichtbarkeit über die Grenzen des Industrieareals hinaus. Dabei orientiert sich die Form des Baukörpers an den sich auffaltenden Parkhaus-Rampen und setzt dieses Auf und Ab symbolisch in seiner Form nach oben fort. Neben der Dachkrone, die als großer Konzertsaal über den Dächern Darmstadt thront, setzt sich das Motiv der sich faltenden Struktur in der Fassade fort und bildet dort gläserne Loggien aus, die einen Sichtbezug zur Stadt und zur umliegenden Umgebung herstellen. Die Schnittstelle zur Stadt im EG und KG bildet eine große Plaza, welche als Forum und Ort des kulturellen Austausches dient. Neben der Museumskasse, einem Café, einer Bar und zahlreichen Ausstellungsmöglichkeiten und Shops liegt in der Mitte der Plaza eine skulpturale Sitztreppe, welche die Form eines kristallinen Abdrucks der Dachkrone hat.

Überblick: Areal Kasinostraße 60

Deutlich sichtbar im Überblick: Das ehemalige Parkhaus sowie das ehemalige Bürogebäude an der Straße sind einer neuen Nutzung zugeführt worden. Es entsteht ein Schaudepot mit großem Kulturzentrum um einem neuen Konzertsaal über den Dächern der Stadt.

Grundirss EG

Visualslierung Plaza: Skulpturale Sitztreppe mit BAR

Die Materialien im Inneren sind eher schlicht und halten sich farblich zurück. Der rohe Beton des Parkhauses steht dabei im Kontraste zu den metallischen Oberflächen der Bar und Einbauten.

Vertiefungsschnitt Parkhaus mit Konzertsaal als Dachkrone

Vertiefung Fassade: Pictogramme und Ansicht

Die Fassade bildet durch ihre kristalline Form an manchen Stellen Loggien aus, welche einen Sicht- und Blickbezug zum großen Museumsplatz ermöglichen.