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Handwerksmanufaktur
Elisa Sofie Wagner |
„Das Projekt „Under The Bridge – Markt- und Ausstellungshalle im Berliner Stadtbahn-Viadukt“ untersucht 16 Stadtbahnbögen des Berliner Stadtbahnviadukts an einem prominenten Standort zwischen Alexanderplatz und Hackeschem Markt. Die Aufgabe bestand darin, Raumkonzepte für Handel und Gastronomie durch Zusammenlegung und Verbindung der Stadtbahnbögen zu einem gemeinsamen Gewölbeteppich zu entwickeln. Jeder einzelne Bogen bietet ca. 280qm Grundfläche mit rechteckig gestrecktem Raumzuschnitt und einem regelmäßigen Tonnengewölbe aus Klinkermauerwerk. Über ein bereits zur Bauzeit (1882) errichtetes Quergewölbe, können die 16 Gewölberäume miteinander verbunden werden und erreichen damit eine gemeinsame Erdgeschossfläche von 4330qm. Berlin verfügt über eine Tradition sagenhafter Räume des Handels und Shoppings. Warenhäuser und Shops waren seit dem 19.Jh immer auch „allumfassende Lebensräume“ (Max Hollein, „Shopping“, 2002). Diese Lebensräume drohen in Zeiten von Corona-Pandemie und Onlinehandel als gesellschaftliche Orte zu verschwinden. Der Gewölbeteppich der Stadtbahnbögen 132 bis 147 ist ein ‚starker Raum‘ im Rohzustand, der das Potential hat, zeitgemäßer Schauplatz des Flanieren und der Gesellschaftlichkeit zu werden. Die im Projekt entwickelten Entwürfe formulieren räumliche Thesen des Handels und der Gastronomie. Gleichzeitig verstehen sich als innenarchitektonische Eingriffe im urbanen Massstab.“

Konzept

Die Handwerksmanufaktur soll einen Ort schaffen, der Handwerk und Handel miteinander in Einklang bringt. Da sich der Trend immer mehr zurück zu handgefertigten Produkten entwickelt, bieten die Räumlichkeiten der Viaduktbögen eine gute Möglichkeit, an diesen Trend anzuknüpfen. In jedem zweiten der sechszehn Bögen befindet sich eine Werkstatt, darunter eine Töpferei, Schneiderei, Bäckerei, Naturkosmetikproduktion, Goldschmied, Uhrmacherei, Buchbinderei, Schusterei, sowie ein Geigenbauer. Zu jeder Werkstatt gehört ein Verkaufsraum, der Platz bietet die handgefertigten Produkte auf verschiedenen Theken auszustellen und zu verkaufen. Unterhalb der Brücken befinden sich Elemente, die Platz für Sanitäre Anlagen sowie Materiallagerungen bieten. Der Verkaufsraum bietet ebenfalls ein solches Element, angepasst auf die dort benötigten Räume.

Grundriss EG 1/333

Detailschnitt A-A 1/100

Die Werkstätten liegen im KG, weshalb sich dort liegende Brücken die Verkaufsräume miteinander verknüpfen. Für die Kundschaft sind die Verkaufsräume über die Dircksenstraße, sowie den Hinterhohf begehbar. Die Werkstätten sind über eine Hebebühne für die Mitarbeiter begehbar. Über diese erfolgt auch die Materialanlieferung. Die Kundschaft erhält mittels eines, sich über der Werkstatt befindlichen, Brückenelementes, die Möglichkeit zur Besichtigung der Werkstatt.

Innenraumperspektive

Blick von der Brücke in die Werkstatt und in den dahinter liegenden Ausstellungs- und Verkaufsraum. Der Detailbereich zeigt von rechts links an den Verkaufsraum der Schneiderei, die Werkstatt der Schneiderei und anschließend den VK-Raum der Töpferei, sowie die dazugehörige Werkstatt.

Grundriss Detail 1/100