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COME TOGETHER - Neighborhood Community
Benjamin Knopf |
Projekt Master „Baljit Nagar, Slumerneuerung in Indien“: Baljit Nagar steht stellevertretend für eine der vielen informellen Siedlungen („Slums“) in Delhi, Indien, die auch als „Ankunftsstädte“ bezeichnet werden, da Sie für die neu in die Stadt gezogenen Landbewohner die Hoffnung auf ein besseres Leben in der Stadt verkörpern. Mit all ihren Problemen, städtebaulichen Missständen und teilweise desaströsen Lebensbedingungen sind die Gebiete trotz allem geprägt von Optimismus, Einfallsreichtum und kreativer (Über)lebenskunst der Bewohner. Im Projekt ging es darum Alternativen zu finden zu dem bisherigen Vorgehen von Abriss und Zwangsumsiedlung – Alternativen, die die Bewohner mitnehmen und gemeinsam mit der vorhandenen kreativen Kraft einen lebenswerten Stadtteil schaffen.

Konzept

Mit vielen Problemen, wie mangelnder Hygiene, Müllanhäufungen und zu wenig Grünräumen bietet der Slum Baljit Nagar in Neu Delhi viel Potential für eine Veränderung. Durch die kleinen Wohneinheiten steht die Familie und die Gemeinschaft in Indien stets im Vordergrund. Mein Konzept versucht die Probleme zu lösen und die Gemeinschaft zu stärken. Durch den Abbruch einzelner Wohneinheiten entsteht ein Gemeinschaftshof, der durch seine Begrünung Schatten spendet und zum Verweilen einlädt. Für Kinder werden Spielmöglichkeiten geschaffen und eine Feuerstelle für Nachbarschaftstreffen gebildet. Die abgerissenen Wohneinheiten, für die Bildung der Höfe, werden mit regionalen Materialen an der Hofbebauung aufgestockt um somit die Nähe zu den bisherigen Nachbarn beizubehalten. In jedem Hof gibt es ein Auftacktgebäude, welches zur Orientierung dient und jeder Hof bekommt zudem seinen eigenen Namen. In diesem luftigen Skelettbau mit einer Bambusfassade entsteht die Haupterschließung des Hofes sowie der Laubengänge. Außerdem haben die Bewohner hier nun die Möglichkeit in einer Gemeinschaftsküche ihr Essen zuzubereiten sowie die Gemeinschaftsbäder zu nutzen um den Hygienestandard zu erhöhen. Im Erdgeschoss befindet sich zudem ein Müllraum. Mit einem Tuktuk wird der Müll in den einzelnen Höfen abgeholt. Durch das Konzept „COME TOGETHER“ werden ebenfalls neue Arbeitsplätze für die Bewohner geschaffen, zum Beispiel als Hausmeister.

Städtebauliche Hofbildung

Durch den Abbruch von ca. 1200 Wohneinheiten entstehen rund 205 Gemeinschaftshöfe im Slum. Hierdurch entstehen breitere Straßen und mehr Grünräume. Durch die Aufstockung entstehen wieder neue Wohneinheiten mit einer Erschließung über den Laubengang.

Grundriss Erdgeschoss mit Innenhof

Der Innenhof dient als Kommunikationsfläche sowie durch die Begrünung als Versickerungsflächen in Monsunzeiten. Der Hof bietet eine Vielfältigkeit für alle Bewohner.

Perspektive Gemeinschaftshof

Für den Selbstausbau können die Bewohner entweder zwischen fertigen Modulen wählen und sich Kombinationen zusammenstellen oder aus Modulbauteilen eigenständig Module erstellen. Der Prozess wird über die Community App gesteuert. Die Wand- und Bodenmodule bestehen aus einer Holzkonstruktion mit eingeschobenen Lehmsteinen, welche in Kooperation mit dem Auroville-Earth-Institute hergestellt werden.

Ansicht Bestand und Gemeinschaftsgebäude

Perspektive Gemeinschaftsbad