Konzept
"Das Kind sollte sich nicht der Umgebung anpassen- wir sollten die Umgebung dem Kind anpassen."- Maria Montessori Dem Entwurf liegt die Aufgabe zugrunde einen alten Lokschuppen in Frankfurt Bischofsheim zu einem Therapiezentrum umzugestalten, mit dem Fokus auf das Themenfeld der Kindermedizin. Das innenarchitektonische Konzept soll ideale Vorraussetzungen für Kinder- und Familientherapien schaffen. Im Mittelpunkt der Überlegungen steht die Schaffung eines Ortes an dem Kinder ankommen können, sich verstanden und sicher fühlen. Bei der Therapie von Kindern kann durch eine passive Herangehensweise, über Gesprächen und Spiele das Krankheitsbild abstrakt abgefragt werden. Über die entsprechenden Reaktionen, Mimik, Gestik, Sprache und anderweitige Ausdrucksformen können dann Rückschlüsse auf die Gefühlswelt der Kinder gezogen werden.
Lageplan
Das Grundstück liegt direkt an des Gleisen des ehemalig genutzten Bahnhofes Bischofsheim. Die barrierefreie Erschließung des Gebäudes erinnert konzeptionell an ein Gleisbett. Vor dem Lokschuppen erstreckt sich eine große zur Erholung nutzbare Grünfläche.
Herleitung
Die frühere Nutzung als Lokschuppen wird als Konzept aufgegriffen und für die kindliche Perspektive neu definiert. Der 'Raum-Zug' greift elementare Formen einer Lokomotive auf und passt sich der länglichen Struktur des Lokschuppens an.
Grundriss
Durch den 'versteckten' Gang an der Nordfassade wird ein reibungsloser Arbeitsalltag für die Mitarbeiter ermöglicht. Die offene Galerie und die Längsausrichtung begünstigen einen guten Überblick, zusätzlich können sich die Kinder an Hand eines Leitsystems an Türrahmen und Boden orientieren. Die Räume haben unterschiedliche Einrichtungen für Erstbesprechungen, Spieltherapien oder Mediationen.
Wartebereich
Im Wartebereich wurde ein separater auf Kinder ausgerichteter Spielbereich geschaffen. Der Innenausbau ermöglicht verschiedene Beschäftigungen, damit auch Kinder mit unterschiedlichen Charakteren und Verhaltensauffälligkeiten beim Warten ausgelastet sind. An diesem sensiblen Ort können sich Kinder zusätzlich im Krabbeltunnel und durch die Gucklöcher Blickbezüge in die Natur und in den Empfangsbereich verschaffen.
Schnitt und Ansicht
Die wiederkehrende Rundbogenform greift die Form der neu konzipierten Sprossenfenster auf. Sie ist in den Bereichen eingesetzt, in denen sich Kinder vermehrt aufhalten. Mit der Intention den Kindern Wohlbefinden und Vertrautheit zu bieten, wird ihnen über die bekannte Typologie des Wartezimmers die Möglichkeit gegeben sich schneller in der Spieltherapie einzufinden.