Konzept
Moderate Bewegung, dann Rast, einkehren, zur Ruhe kommen, eventuell ausruhen und übernachten. Das war die Grundüberlegung für die Entwurfsaufgabe einer gastronomischen Einrichtung für vierzig Gäste, sowie zehn Übernachtungszimmer im Odenwald an einer Solardraisinenstrecke. An dem Standort des ehemaligen Kreidacher Haltepunkts der Überwaldbahn wurde eine Architektur entworfen, die parallel zum Gleis verläuft, sich als Einzelplastik aber konträr zur Natur verhält, sich von dieser materiell abgrenzt, in Form und Größe heraussticht. Die Fahrt mit der Draisine als „Flanieren auf Schienen“ lässt den Betrachter nicht nur die Natur, sondern auch das Bauwerk aus unterschiedlichen Perspektiven und in Bewegung wahrnehmen. Von Weitem blitzen vereinzelt die Türme durch die Baumkronen, bei der Annährung und „Umfahrung“ des Gebäudes schieben sich die drei Hochpunkte jeweils voreinander und erzeugen eine wechselnde Komposition. Dem Typus einer Burg nachempfunden, befindet sich in der Sockelzone die Gastronomie, in den Türmen die Übernachtung. In abstrakter Form lassen sich Torturm, Vorburg, Bergfried und Speisesaal erkennen. Die „Bahnhofs-Burg“ ist nicht nur von außen eine Skulptur, auch im Innenraum entsteht eine Abfolge von Höhe - Vertiefung, Aufweitung – Verengung; Betonwände, Holztüren, Stoffvorhänge trennen Raumbereiche. Von Ferne ein wehrhafter Solitär, erhaben aus dem Wald ragend, öffnet sich das Bauwerk aus der Nähe wie eine Einladung für alle Rast-, Ruhe- und Begegnungsuchenden.
Lageplan
Entwurfsansatz Typus Burg
Schematisches Raumprogramm
Exemplarische Grundrisse
Ansicht und Schnitt